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Ausbauzahlen bei Photovoltaik in NRW verdoppelt: Auch über dem Kreis Paderborn scheint kräftig die Sonne

Nordrhein-Westfalen hat seine Photovoltaik-Leistung im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. In Zahlen ausgedrückt stellt sich das Rekordjahr wie folgt dar: Landesweit sind 211.111 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 2.165 Megawatt (MW) neu in Betrieb gegangen, wie eine vom Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) vorgenommene Auswertung der Meldungen im Marktstammdatenregister zeigt. Der Solar-Boom hat auch im Kreis Paderborn erneut für eine erfreuliche Bilanz gesorgt, wie ein Blick auf die veröffentlichten Zahlen zeigt.

Dank vieler Anlagen auf privaten und gewerblichen Dächern hat es laut LEE NRW im vergangenen Jahr landesweit einen Solar-Boom gegeben. Die Bilanz wird allerdings durch den schwachen Ausbau auf den Freiflächen getrübt. Im Bundesländervergleich rangiert Nordrhein-Westfalen mit dem neuen Zubau-Rekord nach Bayern und vor Baden- Württemberg auf Rang zwei.

Christian Mildenberger,
LEE NRW-Geschäftsführer

„Es ist schön zu sehen, dass der Solar-Aufschwung in NRW prozentual gesehen noch über den neuen Rekordzahlen auf Bundesebene liegt“, kommentiert LEE NRW-Geschäftsführer Christian Mildenberger die Bilanz des letzten Jahres. Die gestiegenen Energiepreise und der Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger sowie von Industrie- und Gewerbebetrieben, sich mit eigenen Photovoltaikanlagen unabhängiger zu machen, sind für den LEE NRW die Hauptgründe für den immensen Solar-Aufschwung. Diese Entwicklung macht sich auch an der Zahl der kleinen Balkonkraftwerke fest: An die 55.000 neue Stecker-Solaranlagen, auf die allerdings weniger als zwei Prozent der neu installierten Leistung entfallen, haben landesweit im vergangenen Jahr erstmals Solarstrom erzeugt. Mildenberger: „Für viele Haushalte sind diese Mini-Solaranlagen ein Testballon, oft erfolgt danach der Kauf einer größeren Photovoltaikanlage.“

Starker Zubau in der Stadt Paderborn

Die LEE NRW-Analyse des Marktstammdatenregisters zu ausgewählten Städten zeigt, dass es im vergangenen Jahr auch einen starken Solarzubau in den Kommunen gegeben hat. So verzeichnete unter den größeren NRW-Städten Köln ein Plus von 30,2 MW, Dortmund von 26,4 MW, Bielefeld von 16,3 MW und Münster von 16,1 MW. In der Stadt Paderborn sind im vergangenen Jahr 1823 neue Anlagen hinzugekommen, was einem Leistungs-Zubau von 23,9 MW entspricht. Maßstäbe setzt bei der Solar-Bilanz wie im vergangenen Jahr auch der Kreis Paderborn. Beim Zubau pro Kopf rangieren wir im NRW-Vergleich mit 8,6 MW Leistung (MW/100.000 Einwohner) nur knapp hinter dem Kreis Gütersloh (9,4) auf Rang 2. In OWL ist der Kreis Paderborn mit über 17.000 bestehenden Photovoltaikanlagen absolute Spitze.

Bei der NRW-Bilanz für den Solarausbau gibt es allerdings auch einen bitteren Wermutstropfen: Die Zahl der leistungsstärkeren und damit von den Erzeugungskosten günstigeren Freiflächenanlagen ist verschwindend gering, im vergangenen Jahr entfiel auf dieses Segment lediglich etwa drei Prozent der neu installierten Leistung. Wie günstig auf Freiflächen Solarstrom erzeugt werden kann, hat die jüngste Ausschreibungsrunde der Bundesnetzagentur gezeigt: Die Zuschläge für die erfolgreichen Gebote lagen zwischen 4,5 und 5,5 Cent pro Kilowattstunde – damit ist dieser Solarstrom die günstigste Form der Stromerzeugung und damit unverzichtbar für ein klimaneutrales Industrieland, das Nordrhein-Westfalen werden soll.

„Unermüdlicher Einsatz für die Energiewende“: Johannes Lackmann erhält Deutschen Solarpreis

„Energie-Experte und Windkraft-Pionier in unermüdlichem Einsatz“: Mit diesen Worten wurde jetzt das Wirken von Johannes Lackmann gewürdigt. Der Geschäftsführer der WestfalenWIND-Gruppe ist von EUROSOLAR e.V. und der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichet worden.

Bei der Preisverleihung im Emil Schumacher Museum in Hagen wurden sechs inspirierende Projekte in fünf verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Johannes Lackmann erhielt den Sonderpreis für sein persönliches Engegement. Zu den Gratulanten zählte unter anderem Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

In der Würdigung von Eurosolar und der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate wird der 72-Jährige als „Windkraft-Pionier der ersten Stunde“ bezeichnet: „Der Diplom-Ingenieur beschäftigt sich seit seiner Schulzeit mit Erneuerbaren Energien und demonstrierte bereits in Brokdorf und Kalkar mit Tausenden anderen gegen Atomkraft. Für ihn ist eine direkte Auseinandersetzung mit den Atomkraft-Befürwortern unablässig, um selbst produktiv zu werden.“ Es wird darauf verwiesen, dass er seit Mitte der 1990-er Jahre Bürgerwindkraft-Projekte plant, baut und betreibt, davon rund 180 Anlagen im Raum Paderborn. Johannes Lackmann sei maßgeblich daran beteiligt, dass sich der Kreis Paderborn bereits seit 2018 zu 100 Prozent selbst mit Erneuerbarem Strom versorgt.

Die Verleihung des Deutschen Solarpreises fand in Hagen statt.

Weiter wird erwähnt, dass der Preisträger von 1996 bis 2007 Vorstandsmitglied des Bundesverbandes WindEnergie e.V. war, Geschäftsführer beim Bundesverband der Deutschen Biokraftstoffindustrie und Gründungspräsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien. Der BEE ging auf die Idee Hermann Scheers zurück, dass auch die Erneuerbaren eine Lobby bräuchten. Erinnert wird daran, dass Johannes Lackmann zum inneren Zirkel der Autoren des ersten EEG zählte, das ohne dessen Expertise nicht zustande gekommen wäre. Nicht zuletzt ist er einer der Gründer des Unternehmens WestfalenWIND, wo er bis heute als Geschäftsführer der Unternehmensgruppe tätig ist. Mittlerweile arbeitet er vor allem daran, die Sektorenkopplung und die Entwicklung neuer Speichertechnologien für Erneuerbare Energien voranzutreiben.Johannes Lackmann gilt nicht nur im Hochstift als „Windpapst“ mit großem Expertenwissen.

„Seine Expertise“, heißt es weiter, „steht auch immer wieder im öffentlichen Interesse“. So sorgten beispielsweise dieses Jahr gleich zwei TV-Auftritte bei Markus Lanz (ZDF) in prominent besetzter Runde sowohl bei den Zuschauern als auch den Medien für ein äußerst positives Echo. „Professionell und unverblümt nennt er die Probleme beim Namen“, lautet das Urteil der Jury. Mit seinem unermüdlichen Einsatz für die
Energiewende habe sich Johannes Lackmann bundesweit einen Namen gemacht. Der Unternehmer aus Benhausen gelte daher nicht nur im Hochstift als „Windpapst mit großem Expertenwissen“.

Photovoltaikanlagen in der Mongolei in Betrieb genommen: WestfalenWIND hilft bei Power-to-Heat Projekt vor Ort

Sauber heizen in der Mongolei: dafür setzt sich ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Forschungsprojekt ein, an dem neben dem heimischen Unternehmen WestfalenWIND unter anderem auch die Universität Paderborn beteiligt ist. Christian Henner als zuständiger Mitarbeiter des heimischen Energieversorgers ist nach dem Besuch im vergangenen Herbst nun erneut in die Hauptstadt Ulaanbaatar gereist, um sich vom Fortschritt des Projekts „PV-2-Heat to Mongolia“ zu überzeugen und Hilfestellungen zu geben. 

„Ulaanbaatar zählt weltweit zu den Hauptstädten mit der am höchsten gemessenen Luftverschmutzung“, erläutert Christian Henner, der zusammen mit Bernd Tiemann das Projekt seitens WestfalenWIND betreut. Viele Menschen leben in der Mongolei noch in traditionellen Jurten, die mit umwelt- und gesundheitsschädlicher Kohle beheizt werden. Der größte Teil der Gebäude außerhalb der Hauptstadt wird ebenfalls mit Kohleöfen oder mit einfachen Kohleheizungen beheizt. Ziel des Projektes ist es, das extrem fossil-lastige Heizungssystem im Land durch den Einsatz von nachhaltigen Photovoltaik-Anlagen, kombiniert mit PCM-Wasserspeichern, zu ergänzen bzw. schrittweise abzulösen.

Einer der im Projekt befindlichen Kindergärten wurde mit Photovoltaikanlagen ausgestattet und in Betrieb genommen.

Im vergangenen Jahr wurden bereits die ersten Pilot-Anlagen installiert und mit der PV2Heat-Technik ausgestattet. „Hierbei handelt es sich um PV-Systeme in einer Größenordnung von 10 bis 20 kW  sowie eine effiziente Heizungstechnik, bei der Wasser in Speichertanks durch elektrische, steuerbare Heizstäbe erhitzt wird. Durch den Einsatz von in Forschung befindlichen PCM-Material, welches in die Speichertanks eingebracht wird, kann das Speichervolumen mehr als verdoppelt werden“, erklärt Christian Henner von WestfalenWIND. Nach der Rückkehr aus der Mongolei zeigte sich der Ingenieur zufrieden: „Es konnten alle neun Pilotanlagen in Betrieb genommen werden. Gleichzeitig  wurde eine öffentlich zugängliche Demonstrationsanlage fertigstellt. Die Vorteile der Photovoltaik-Technik können auf diese Weise präsentiert werden, indem der komplette Energiefluss dargestellt wird.“

Bei der Abnahme der in Betrieb genommenen PV-Anlagen: Christian Henner tauscht sich bei der Arbeit mit den mongolischen Kollegen aus.

Mehrere Kindergärten, Firmengebäude und Privathäuser werden bereits jetzt mit der PV-2-Heat-Technik beheizt. Weitere Gebäude sollen in den kommenden Monaten folgen und umgerüstet werden. Die am Projekt beteiligten Akteure wollen die Anlagen nun weiter optimieren. „Es wird im kommenden Jahr außerdem um die Unterstützung beim Ausbau von Geschäftsmodellen vor Ort gehen. Außerdem beraten wir die mongolische Politik, indem wir an einer Handlungsempfehlung bezüglich der Gesetzgebung arbeiten“, skizziert Christian Henner die nächsten Schritte. „Es ist uns ein großes Anliegen, das Dämmen von Wohngebäuden, besonders der einfachen Häusern, zu fördern. Denn mit vergleichsweise geringem Einsatz ist es möglich, den Energieverbrauch deutlich zu verringern und so den Nutzen der Power2Heat-Technik noch zu vergrößern.“

WestfalenWIND errichtet Paderborns erste öffentliche Photovoltaik-Tankstelle für Elektro-Fahrzeuge

„Pack den Tiger in den Tank“ ist out – heute heißt das: Pack die Sonne in den Tank! Im Paderborner Gewerbegebiet Dörener Feld können E-Auto-Besitzer seit wenigen Tagen ihr Fahrzeug mit Sonnenstrom aufladen. Die WestfalenWIND Gruppe hat auf den Parkplätzen des Möbelhauses „Multipolster“ und der „Weinstraße Köster“ insgesamt 8 Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge aufgebaut. E-Autos können dort mit einer Leistung von bis zu 22 Kilowatt innerhalb einer Stunde gut 100 Kilometer Fahrleistung nachtanken.

Gespeist werden die Ladepunkte durch eine 550 KW große Solarstromanlage auf dem Dach von Multipolster, die ebenfalls von WestfalenWIND betrieben wird. Ganz bewusst setzte die Firma dabei auf Produkte aus Deutschland. Sowohl die Photovoltaikmodule und die Wechselrichter, als auch die Ladesäulen wurden in Deutschland produziert. Das Dach wurde angepachtet von der Paderborner Firma Immobilien Michels, die sich ebenfalls stark macht für den Ausbau Erneuerbarer Energien.

„Es landet also echter Ökostrom direkt in den E-Autos“, freuen sich die Geschäftsführer der WestfalenWIND-Solarstrom-Sparte Daniel Saage und Peter Jakob. Selbst an bedeckten Wintertagen kann die PV-Anlage auf dem Dach so viel Strom erzeugen, dass mehrere Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden können. Steht kein Solarstrom zur Verfügung landet Strom aus dem Netz in den Akkus. Dieser Strom stammt vorwiegend aus Windkraftanlagen. Getankt werden kann also rund um die Uhr.

Bezahlt wird an den Ladesäulen des Herstellers wallbe aus Schlangen über die App Plugsurfing. Nutzer können sich bei dem Portal entweder vorab registrieren, oder direkt vor Ort einen QR Code scannen und dann den Ladevorgang freigeben. Benötigt wird ein standardmäßiges Typ2-Ladekabel, das an den Ladepunkt angeschlossen wird.

Die Investitionskosten für die PV-Anlage samt den 4 Ladesäulen liegen bei rund 600.000 €.

Die WestfalenWIND-Gruppe plant weitere solcher Solarstrom-Tankstellen. Interessierte Besitzer von Gewerbe-Dachflächen können sich gerne melden.

WestfalenWIND PV GmbH & Co. KG:
Geschäftsführer Daniel Saage
Fest: 0 52 51 – 68 25 814
Mobil: 0177 – 84 85 86 8
d.saage@westfalenwind.de